Heißer Sport im Schatten des Doms !!!!!!!
„ Du hältst im Wesentlichen 4. Marriage in Pik und ....“
– “Bitte, nicht schon wieder Bridge!!
Laß uns über das Wetter reden. Schau, wie die Sonne scheint.“ – „ Als das
letzte Mal die Sonne schien, hielt ich im Wesentlichen ¨A zu dritt und...“ J))
Tja,
liebe Leser, solche und andere Gespräche gab es am 23/24.06. diesen Jahres zuhauf zu hören, als sich ca. 90 Junioren
bis 16 Jahre im malerischen Fritzlar trafen, um die erste inoffizielle Deutsche
Meisterschaft im Minibridge auszutragen. Bridgegruppen aus dem ganzen
Bundesgebiet waren angereist, um herauszufinden, wer denn nun am Besten mit den
52 Karten umgehen kann.
Während alle in der Küche der ausrichtenden Ursulinenschule
Fritzlar einen kleinen Imbiß zu sich nahmen, hatten die beiden Turnierleiter
Ralf Teichmann und Thomas Suppes eine wahre Sysiphusarbeit zu verrichten, bis
man schließlich die Anmeldeliste zusammenhatte und ein Movement für 2 Gruppen
erstellt werden konnte. In der ersten Gruppe wurde kompetitives Minibridge
gespielt, während man in der zweiten Gruppe auf die unangenehme Einmischung der
Gegenpartei verzichtete. Auf diese Weise trug man der Tatsache Rechnung, dass
einige Spieler (speziell die 8-10-Jährigen und die Gruppe aus Halle) gerade mal
eine Projekteinheit Mini-Bridge genossen hatten, während einige bereits über
das fundierte Wissen aus einem Jahr Bridgeunterricht verfügten. Nachdem auch
der überraschende Besuch der Gruppe aus München eingearbeitet wurde, und die
Lautstärke unter der eines startenden Jumbos lag konnte gegen 14.15 Uhr in der
neugestalteten Aula der Ursulinenschule mit dem Kampf um Vollspiel und
Überstiche begonnen werden. Im Laufe der nächsten 4,5 Stunden sank die
Lautstärke merklich, so dass einige der ca. 15 Betreuer und Lehrer Zeit hatten,
erste Erfahrungen an einem Extratisch auf dem Schulhof auszutauschen.
(„ Hättest du im 2. Stich die Piks deblockiert erfüllen wir
mit Überstich!“)
So verging der Nachmittag und gegen 19.30 hatten sowohl
Betreuer als auch Kinder beim gemeinsamen Abendessen einiges zu erzählen,
bevor gegen 20.00 Uhr der
Shuttleservice in die diversen Hotels seine Arbeit aufnahm.
Der Sonntag begann ,für einige viel zu früh, mit einer kurzen Andacht in der Klosterkirche. Pfarrerin Fiege ( Better-Minor, 12-14) verstand es alle Anwesenden mit ihrer Geschichte von der „Galiläa Open“ und einem unbekannten Spieler mit sehr „unkonventionellem“ Spiel auf den Tag einzustimmen, so dass man nach einem gemeinsamen Lied voller Tatendrang die Boards für den letzten Durchgang angehen konnte.
Gegen 12.30 Uhr hatte man auch diese bewältigt und während
alle vor ihrem Jägerschnitzel saßen, stellte sich nur noch die Frage, wer in
den beiden Gruppen die vorderen Plätze belegen würde, um den ersten Griff am
Preistisch zu haben.
Die Turnierleiter erledigten auch die Siegerehrung in
souveräner Manier und konnten folgendes Ergebnis verkünden:
Gruppe1 (kompetitiv)
Rang |
Name |
Schule |
MP |
1. |
Florian Hauenstein |
Nürnberg |
414 |
|
Alexander Tschache |
Bamberg |
|
2. |
Timo Preißing |
Neu-Ulm |
380 |
|
Andreas Wenig |
Neu-Ulm |
|
3. |
Jonathan Vorndamme |
KGS Hemmingen |
371 |
|
Mareike Wagner |
Wilhelm-Raabe-Schule Hannover |
|
4. |
Lena Heidemann |
Erasmus Grasser Gymnasium München |
358 |
|
Lara Miletic |
Erasmus Grasser Gymnasium München |
|
Gruppe 2 (nicht kompetitiv)
Rang |
Name |
Schule |
MP |
1. |
Thomas Hupe |
OS Martensplatz Hannover |
246 |
|
Lars Schubert |
OS Martensplatz Hannover |
|
2. |
Caro Wille |
OS Braunschweig |
245 |
|
Marie Messow |
OS Braunschweig |
|
3. |
Ellen |
OS Braunschweig |
238 |
|
Melissa |
OS Braunschweig |
|
4. |
Nikolai Bernhard |
Fritzlar |
213 |
|
Christian Boyer |
Fritzlar |
|
Abschließend stellt sich natürlich die Frage nach dem
Stellenwert einer solchen Veranstaltung.
Hier stellt sich natürlich die prinzipielle Frage einer
systematischen Erfassung, Förderung und Sichtung jugendlicher Bridgespieler.
Neben der äußerst wichtigen Funktion einer solchen Meisterschaft für Motivation
und Kontinuität im Bridgespiel bei den Kindern, war diese Veranstaltung auch
für Betreuer und Lehrer Motivation die begonnenen Maßnahmen weiter zu führen
und auszubauen. Das Turnier selber ist ein ideales Forum Bridgeanfänger zu
erfassen und zu motivieren, und sollte meiner Meinung nach einen festen Platz
im Turnierkalender erhalten. Als Folgemaßnahmen wäre zu überlegen, den
Bridgeunterricht in den einzelnen Gruppen so zu koordinieren, dass man
versucht, die Teilnehmer der kompetitiven Gruppe bis zu einem bestimmten Termin
(Erfahrungswert= 8 Monate) mit einfacher Reizung des Sportbridges vertraut zu
machen, um diese dann in einer weiteren Sichtungsmaßnahme (März 2002??) erneut
zu betreuen. Danach sollte die Betreuungsfunktion auf das Juniorenkomitee
übergehen. Hierzu müßte noch ein Konzept erarbeitet werden. All diese Maßnahmen
(Träumereien?) hängen natürlich sehr stark von den vorhandenen Mitteln und vor
allen Dingen von Lehrern und Betreuern ab, die bereit wären ein solches Konzept
Realität werden zu lassen. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen.